Unter einem »Digitalen Fußabdruck« wird die Gesamtheit der Information verstanden, welche über eine natürliche Person in der digitalen Infosphäre verfügbar ist.

Mit fortschreitender Digitalisierung haben sich die Möglichkeiten erweitert, Information durch Schnittstellen aus der analogen Infosphäre, der Entisphäre und sogar der Kognisphäre in die digitale Infosphäre zu überführen. Dadurch sind neue Möglichkeiten entstanden, Information über einen Menschen, sein Handeln und Denken zu erfassen und in der digitalen Infosphäre zu repräsentieren. War zunächst ein aktives Handeln des Menschen notwendig um personenbezogene Daten in digitale Medien einzuspeisen, so entstehen neue Technologien, die als Schnittstellen zwischen den Sphären fungieren können, wodurch nun Information ohne eine darauf gerichtete Eingabe in die digitale Infosphäre gelangen – beispielsweise durch die Nutzung anderer digitaler Geräte oder ohne individuelles Zutun durch Sensoren.

Der Terminus »Digitaler Fußabdruck« ist anscheinend als Neologismus mit metaphorischer Referenz entstanden. Gleichsam einem Fußabdruck, der die Umrisse und das Profil einer Fußsohle in den Untergrund prägt, und der auf diese Weise Information über das Lebewesen und seine Bewegung in einem Medium hinterlässt, ist ein »Digitaler Fußabdruck« eine informationelle Repräsentation eines Menschen in einem anderen Medium. Dabei handelt es sich um eine partielle Abbildung, da nur Teile der Information erfasst werden.

Zitierhinweis

Die vorstehende Definition wurde im Rahmen des Digital Era Framework von Dr. Dr. Jörn Lengsfeld vorgeschlagen. Die Erstveröffentlichung des Textes erfolgte in: Jörn Lengsfeld: Digital Era Framework. Ein Bezugsrahmen für das digitale Informationszeitalter. Bitte verweisen Sie auf die Originalpublikation, falls Sie den Text zitieren.