Als »Digitaler Schatten« im weiten Sinn wird die informationelle Repräsentation von Geschehen, Phänomenen und Gegenständen der Entisphäre sowie der Kognisphäre in der digitalen Infosphäre bezeichnet.
»Digitaler Schatten« in einem engeren Sinn lässt sich definieren, als die ohne ein darauf gerichtetes Zutun des Einzelnen entstandene informationelle Repräsentation von Geschehen, Phänomenen und Gegenständen der Entisphäre sowie der Kognisphäre in der digitalen Infosphäre bezeichnet.
Durch die Entwicklung einer Vielzahl neuer Schnittstellen, welche den Übergang von Information zwischen den Sphären ermöglichen, kann Information zunehmend in der digitalen Infosphäre erfasst werden, ohne dass diese vom Informationsträger durch aktives Zutun dort eingespeist werden müsste. So entsteht aus Sicht des ursprünglichen Informationsträgers auf passive Weise eine informationelle Repräsentation, der »Digitaler Schatten«.
Der Ausdruck »Digitaler Schatten« ist offensichtlich als Neologismus mit metaphorischer Referenz entstanden. Gleichsam einem Schatten, der als eine durch Unterschiede in der Helligkeit bestimmte Projektion der Umrisse auf eine Fläche geworfen wird, die dadurch zum Informationsträger wird, ist ein »Digitaler Schatten« eine informationelle Repräsentation eines Betrachtungsgegenstandes in einem anderen Medium. Sie zeichnet sich durch eine partielle Abbildung aus, wie ein Schatten, der nur die Umrisse widerspiegelt aber die übrige Information nicht abbildet. Bei dem Ausdruck des »Digitalen Schatten« in einem engeren Sinn tritt noch die metaphorische Parallele hinzu, dass die Entstehung ohne Zutun des den Schatten werfenden Objektes erfolgt.
Der »Digitale Schatten« (im weiten Sinn) einer natürlichen Person wird auch als »Digitaler Fußabdruck« bezeichnet. Wird unter dem »Digitalen Schatten« nur die passiv erzeugte Information verstanden, so setzt sich der »Digitaler Fußabdruck« aus dem »Digitalen Schatten« zuzüglich der aktiv erzeugten Information zusammen.