Die Tischrede ist eine Sonderform der Rede, welche vor, nach oder während eines Essens an die dazu am Tisch versammelten Personen gerichtet wird und den Anlass der Zusammenkunft thematisiert.

Tischreden sind üblicherweise in einer dem Anlass angemessenen Form gehalten, was sich zumeist in einer feierlichen und zugleich unterhaltsamen Prägung von Inhalt und Sprachstiel zeigt. Ihre Funktion besteht darin, den Anwesenden Sinn und Bedeutung der Zusammenkunft zu vergegenwärtigen sowie durch das Aufzeigen von Gemeinsamkeiten Anknüpfungsmöglichkeiten für das Tischgespräch zu bieten.

Zumeist wird eine Tischrede vor oder nach dem Essen gehalten, bisweilen aber auch zwischen zwei Gängen. Gewöhnlich werden Tischreden bei einem Abendessen gehalten; nicht unüblich sind sie auch bei einem Mittagessen, wohingegen sie nur selten bei einem Frühstück oder Brunch vorkommen. Üblich ist, dass der Redner sich von seinem Sitzplatz aus an die Tischgesellschaft wendet, wozu er sich erhebt und seine Tischrede dadurch ankündigt, dass er sein Glas mit Hilfe seines Bestecks zum Klingen bringt.

Das Wort Tischrede bezeichnet sowohl eine Darbietungsgattung als auch eine Werkgattung.

Eine Tischrede im Sinne einer Darbietungsgattung ist eine mündlich vorgebrachte einseitige sprachliche Mitteilung eigener Gedanken in zusammenhängender Form als Prosa gefasst, welche vor, nach oder während eines Essens an die dazu am Tisch versammelten Personen als Zuhörer gerichtet wird und den Anlass der Zusammenkunft thematisiert.

Eine Tischrede im Sinne einer Werkgattung ist ein schriftlich niedergelegter, als Prosa gefasster Text, welcher als Grundlage für eine mündlich vorgebrachte einseitige sprachliche Mitteilung eigener Gedanken in zusammenhängender Form, welche vor, nach oder während eines Essens an die dazu am Tisch versammelten Personen als Zuhörer gerichtet wird und den Anlass der Zusammenkunft thematisiert.