Strategie kommt in doppelter Hinsicht eine Schlüsselstellung im Digitalen Wandel zu: Um den Wandel zu bestreiten, ist ein strategisches Vorgehen von zentraler Bedeutung. Zugleich ist das methodische Instrumentarium, welches dem strategischen Vorgehen zugrunde liegt, selbst dem Wandel unterworfen.
Strategie ist einer der grundlegenden methodischen Ansätze zur Bewältigung jener Herausforderung, mit welcher sich Menschen konfrontiert sehen, wenn sie eine Entscheidung unter den Bedingungen von Ungewissheit treffen müssen.
In Zeiten des Wandels ist die Unsicherheit besonders groß. Die Vielzahl der einzelnen Entwicklungen, ihre Interdependenz sowie ihr vielfältiges Zusammenwirken führen zu kaum absehbaren Auswirkungen. Strategie ist ein wichtiges Instrument, um der resultierenden Unsicherheit zu begegnen.
Strategische Unternehmensführung im Kontext der Digitalisierung: Methoden von Entscheidung, Strategie und Führung im Wandel.
Der Digitale Wandel ist ein Umbruch von nie da gewesenem Ausmaß und Tempo. Seine Folgen sind so weitreichend, dass er als Zeitenwende eingestuft wird, durch die der Übergang vom Industriezeitalter in das digitale Informationszeitalter vollzogen wird. Entscheidungen im Kontext solch tiefgreifenden Wandels müssen in Anbetracht großer Unwägbarkeiten getroffen werden. Strategie ist in dieser Konstellation ein unerlässliches Werkzeug der Entscheidung.
Zugleich unterliegt das Instrument der Strategie selbst einem Methodenwandel durch die Digitalisierung. Strategisches Handeln beruht in allen Phasen auf einer Auseinandersetzung mit Information. Die Digitalisierung verändert nun jeglichen Umgang mit Information grundlegend: Von der Wahrnehmung über die Kommunikation bis zu ihrer Auswertung. Dadurch verändern sich das dem strategischen Handeln zugrunde liegende methodische Instrumentarium.
Die Digitalisierung bietet somit in doppelter Hinsicht Anlass, sich mit dem Thema »Strategie und Entscheidung« auseinanderzusetzen. Denn um im Digitalen Wandel zu bestehen, benötigt es Instrumente der Strategie und Entscheidung, die selbst im Zuge der Digitalisierung weiter entwickelt werden müssen.
Strategie als Methode im Digitalen Wandel
Strategie – dieses Instrument der Entscheidungsfindung hat sich über Jahrtausende herausgebildet. Unzähligen Generationen hat Strategie als Instrument zur Ausrichtung individuellen und kollektiven Handelns gedient. Doch selten war Strategie wichtiger als heute. Unsere Zeit ist geprägt durch einen tiefgreifenden Umbruch, der mit großer Ungewissheit behaftet ist: Den Digitalen Wandel.
Die Digitalisierung vollzieht sich in einer Flut einander überlagernder Veränderungen. Viele dieser Veränderungen sind von solch grundlegender Natur, dass sie schon für sich alleine weitreichende Auswirkungen entfalten. In ihrem Zusammenwirken werden durch sie tiefgreifende Umwälzungen eingeleitet, welche die bestehenden Systeme mit ihren Strukturen und Funktionslogiken in ihren Grundfesten verändern.
Der Wandel umfasst alle Bereiche menschlicher Existenz. Das Ausmaß dieser Veränderungen macht eine Anpassung unabdingbar. Die Notwendigkeit zu Handeln geht mit dem Zwang zur Entscheidung einher. Erschwert wird dies jedoch durch die die Unabsehbarkeit des Verlaufes des Wandels, die zu erheblicher Unsicherheit führt. Strategie ist ein probates Instrument solcher Unsicherheit zu begegnen. Es bedarf der Strategien für die Digitale Transformation. Und der Strategien für das Wirtschaften und Leben im Digitalen Zeitalter.
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Digitalisierung verändert das Instrument der »Strategie«
Strategie ist das zentrale Werkzeug mit dem den Herausforderungen des Digitalen Wandels begegnet werden kann. Zugleich ist das dem strategischen Vorgehen zugrunde liegende methodische Instrumentarium selbst dem Digitalen Wandel unterlegen.
Die Digitalisierung berührt unmittelbar das Instrumentarium der Strategieentwicklung. Die Grundlagen strategischen Handelns sind das Erfassen der vorherrschenden Verhältnisse, die Abstraktion, das Verstehen der Wirkungszusammenhänge, die Entwicklung von Handlungsoptionen, die Beurteilung von Alternativen und die Entscheidung. All diese Vorgänge beruhen unmittelbar auf dem Umgang mit Information. Damit sind sie direkt von den Veränderungen der Digitalisierung betroffen.
Viele Grundprinzipien des strategischen Handelns behalten ihre Gültigkeit auch im Digitalen Zeitalter. Ihre Implementierung erfolgt jedoch auf der Grundlage einer verbreiterten Informationsbasis und umfassenderer Möglichkeiten der Informationsverarbeitung. Dadurch verschiebt sich das Einsatzspektrum der Strategie als methodischem Ansatz. Zudem verändert sich die Art und Weise, in der Strategien entworfen und umgesetzt werden. Die Genese von Strategie unterliegt einem Wandel.
Um im Digitalen Wandel erfolgreich zu bestehen, erfordert es mithin den Einsatzes von Instrumenten, die im Zuge des Wandels selbst weiter entwickelt werden müssen. Das Verständnis für den Wandel des Instrumentariums der Strategie wird somit selbst zu einem strategischen Erfolgsfaktor für den Digitalen Wandel.
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Digitalisierung verändert das Instrumentarium der »Entscheidung«
Die Digitalisierung verändert neben der Strategie auch das übrige Instrumentarium der »Entscheidungsfindung«.
In analoger Weise gilt das Ausgeführte auch für andere Instrumente der Entscheidungsfindung. Die Analyse der Entscheidungssituation, die Identifizierung von Handlungsalternativen, die Bewertung der Optionen und die Kommunikation des Entschlusses – alle Prozesse der Entscheidungsfindung beruhen auf Information und Informationsverarbeitung. Durch die Digitalisierung wird die Informationsbasis größer. Die Auswertung der Information kann automatisiert werden. Und das Arsenal der verfügbaren methodischen Instrumente wird umfangreicher. In der Konsequenz werden Entscheidung auf einer anderen Grundlage getroffen – im besten Fall besser informiert und rational begründet. Dies verändert grundlegend das Verhalten von Menschen und damit die Funktionsweise von ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Systemen.
Da Strategie die Berücksichtigung möglicher Reaktionen anderer in der eigenen Entscheidung bedeutet, ist ein allgemeiner Wandel des Entscheidungsverhaltens der Anderen von größter Relevanz für die eigene Strategie.
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Digital Era Framework
Welche Strategien sollen im Hinblick auf die Digitalisierung verfolgt werden? Und: Was bedeutet Strategie und Entscheidung überhaupt im Kontext einer Digitalen Welt? Manager, Politiker und Bürger – sie alle werden durch den Digitalen Wandel mit mit diesen beiden Fragen konfrontiert.
Angesichts der Schlüsselstellung von Strategie und Entscheidung im Digitalen Wandel erlangt das Thema derzeit hohe Priorität auf der Agenda vieler Führungskräfte in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
Die Beantwortung dieser Fragen verlangt nach einer zusammenhängenden Betrachtung. Einen Ausgangspunkt dafür bietet der »Digital Era Framework«, ein von Dr. Dr. Jörn Lengsfeld vorgestelltes Referenzmodell zur Beschreibung des Digitalen Wandels.
Das Modell dient dazu, die Wirkungen der Digitalisierung auf der konzeptionellen Ebene zu beschreiben. So wird es möglich, eine konzeptionelle Brücke zwischen der Digitalisierung und dem methodischen Instrumentarium von Strategie und Entscheidung zu schlagen. Zugleich gestattet der »Digital Era Framework«, Struktur und Funktionslogik von Systemen anhand eines Bezugsrahmens gezielt zu analysieren und potentielle Veränderungen durch die Digitalisierung zu erkennen. So wird es möglich, beide Fragen anhand eines einheitlichen Bezugsrahmens in ihrem Zusammenhang zu betrachten.
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