Digitalisierung: Tragweite

Der durch die Digitalisierung verursachte Digitale Wandel markiert eine Zeitenwende historischen Ausmaßes und leitet den Beginn einer neuen Epoche ein: Das digitale Informationszeitalter. In ihrer Bedeutung und ihrer Tragweite steht die Digitalisierung in einer Reihe mit den großen innovationsinduzierten Zäsuren der Menschheitsgeschichte wie der Erfindung der Schrift, des Buchdrucks oder der Dampfmaschine.

In Zeiten einschneidenden Wandels werden die Weichen für die Zukunft neu gestellt. Für das Individuum, das Unternehmen, den Wirtschaftszweig und die Gesellschaft als Ganzes. An solchen historischen Wendepunkten entscheidet sich der Wettbewerb der Zukunft in allen Domänen: Wissen, Werte, Wohlstand. Damit bietet die Digitalisierung enorme Chancen. Zugleich birgt sie völlig neue Herausforderungen. Die kluge Gestaltung der Digitalen Transformation ist deshalb entscheidend für die Zukunftsaussichten von Bürgern, Unternehmen und ganzen Volkswirtschaften.

Digitalisierung:
Strategische Herausforderung

Wer die Digitale Transformation gestalten will, muß verstehen, wie sich der Digitale Wandel manifestiert, und welche Bedingungen für das digitale Zeitalter prägend sein werden.

Die Digitalisierung wird vorangetrieben von einer Vielzahl einzelner Innovationen. Während viele wie gebannt sind von dieser wahren Flut an neuen Applikationen, Algorithmen und Automaten, verläuft, von manchem kaum beachtet, ein viel grundlegenderer Wandel: Die Veränderung von komplexen Funktionsgefügen in ihrer Gesamtheit.

Organisationen, Wertschöpfungsketten, Märkte und ganze Gesellschaften – die Digitale Transformation führt zur fundamentalen Umbildung der Struktur und Funktionslogik von Systemen aller Bereiche. Betroffen sind dabei nicht nur Software und Hardware. Ihr wahrhaft disruptive Potential entfalten technische Innovationen zumeist dann, wenn sie einen Wandel ökonomischer, sozialer und politischer Systeme verursachen.

Voraussetzung für die Entwicklung erfolgreicher Strategien ist es, diesen transformativen Charakter der Digitalisierung zu verstehen. Dabei gilt es, zu erkennen, welche Auswirkungen digitale Innovationen auf die Struktur und Funktionslogik eines bestimmten Systems haben können. Erschwert wird dies durch die Vielzahl der Innovationen, die Unabsehbarkeit ihres Zusammenspiels und die Komplexität der betrachteten Systeme. In ihrer Kombination führen diese drei Faktoren zu einer Konstellation, die durch große Unübersichtlichkeit und Ungewissheit geprägt ist. Dies stellt höchste Ansprüche an die Strategieentwicklung.

Digitalisierung: Strategieentwicklung

Wie ist dieser Herausforderung zu begegnen? Komplexität und Unsicherheit an sich sind nicht neu. So gibt es denn auch ein bewährtes analytisches Instrumentarium zum Umgang mit Komplexität: Systematisierung. Abstraktion. Konzeptualisierung. Um den transformativen Charakter der Digitalisierung angemessen zu erfassen, bedarf es einer konzpetionellen Grundlage, die auf diesem analytischen Instrumentarium aufbaut. Konkret sind dabei fünf Aufgaben zu erfüllen: Es gilt Innovationen und Trends einzuordnen, Zusammenhänge zwischen den Innovationen aufzuzeigen, den Bezug der Innovationen zu einzelnen Systemen darzustellen, Szenarien abzuleiten und Strategien zu entwickeln.

Mit dem »Digital Era Framework« hat Dr. Dr. Jörn Lengsfeld einen solchen konzeptionellen Ansatz vorgestellt. Ziel ist es, mit dem Digital Era Framework eine systematische Analyse als Grundlage der Entwicklung von Szenarien und Strategien zu ermöglichen. Als Bezugsrahmen dient der Digital Era Framework dazu, die einzelnen Entwicklungen in den relevanten Kontext einzuordnen, die Phänomene des Wandels zueinander in Beziehung zu setzen und die einzelnen Trends zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. { Der von JL vorgeschlagene Digital Era Framework bietet einen Möglichkeit dazu. }

Dr. Dr. Jörn Lengsfeld setzt mit seinem Modell am Kern der Digitalisierung an. Im Zentrum des Digitalen Wandels steht die Veränderung der Manifestation von Information und die daraus folgende Veränderung des Umgangs mit Information. Die Digitalisierung erweitert die Möglichkeiten des Menschen, Informationen zu erlangen, zu verarbeiten und zu verbreiten. Daraus ergeben sich grundlegende Implikationen für das Denken, Entscheiden, Kommunizieren und Handeln der Menschen.

Aus der Veränderung der Manifestation von Information und der Informationsverarbeitung resultieren all jene Bedingungen, die für das digitale Zeitalter prägend sein werden. Deshalb bieten sie auch den Ansatzpunkt für Analyse und Strategieentwicklung.