Entscheidung beruht auf Information. Über die Alternativen. Über die Zusammenhänge. Über den Kontext. Verfügbarkeit, Verarbeitung und Verbreitung von Information werden durch den Digitalen Wandel enorm erweitert. Dadurch verändert sich die Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen werden – von Menschen, Unternehmen und der Gesellschaft.
Menschen sind Entscheidungswesen. Ihre Existenz gründet wesentlich auf ihrem einzigartigen Entscheidungsvermögen: Als individueller Erfolgsfaktor. Als kollektives Fundament von Kooperation. Als evolutionärer Vorteil in der Genese der Spezies ‘homo sapiens‘. In diesen Kernbereich des Menschseins greift nun ein Disruptiver Wandel ein: Die Digitale Transformation verändert das Entscheiden.
Die Analyse der Entscheidungssituation, die Identifizierung von Handlungsalternativen, die Bewertung der Optionen und die Kommunikation des Entschlusses – alle Prozesse der Entscheidungsfindung beruhen auf der Verarbeitung von Information.
Die Digitalisierung geht mit einem fundamentalen Methodenwandel einher. Dieser verändert nachhaltig das Denken, Entscheiden und Handeln der Menschen.
Durch die Digitalisierung wird die Informationsbasis größer. Die Auswertung der Information kann automatisiert werden. Und das Arsenal der verfügbaren methodischen Instrumente dafür wird umfangreicher. In der Konsequenz werden Entscheidung auf einer anderen Grundlage getroffen. Das verändert grundlegend das Verhalten von Menschen und damit die Funktionsweise von ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Systemen.
Die Veränderung von Denken, Entscheiden und Handeln ist die zentrale Folge der Digitalen Transformation. In ihr liegt die eigentliche Herausforderung des Digitalen Wandels. Und zugleich das größte Potential.
Was sind die Implikationen? Die Veränderung der Mechanismen des Entscheidens zu verstehen, ist essentiell für Erfog im Digitalen Zeitalter. Das ist eine Herausforderung für alle Disziplinen, die sich mit Entscheidung befassen: Ökonomie, Management, Politologie, Soziologie, Kognitionswissenschaft. Und nicht zuletzt ist die Voraussetzung dafür ein Verständnis für die methodischen Grundlagen: Kritisches Denken. Logik und Methodik. Rationales Schlussfolgern.