Die »Kognisphäre« sei definiert als die Gesamtheit aller im Rahmen von kognitiven Vorgängen durch Lebewesen erfasste, gespeicherte und verarbeitete Information. Die Kogniphäre ist somit definiert als die Gesamtheit der Information, die sich im Rahmen kognitiver Vorgänge manifestiert.
Mit dem Wortbestandteil der »Sphäre« wird auf die Vorstellung hingedeutet, dass ein Phänomen die Erde gleichsam einer Hülle umspannt. Damit wird die »Kognisphäre« in eine Reihe gestellt mit der »Infosphäre«, der »Entisphäre« und den in den Naturwissenschaften einschlägigen klassischen Sphären wie der Geosphäre, der Biosphäre, der Lithosphäre und der Athmosphäre.
Der Terminus »Kognisphäre« wurde im Rahmen des zur Beschreibung des Digitalen Wandels vorgestellten »Digital Era Framework« geprägt. In diesem Klassifikationsmodell zur Beschreibung des durch Digitalisierung ausgelösten sich im Rahmen des Digitalen Wandels und der Digitalen Transformation vollziehenden Umbruchs zur Digitalen Informationsgesellschaft werden vier Sphären unterschieden. Die Kogniphäre tritt neben die Entisphäre einerseits und die analoge Infosphäre sowie die digitale Infosphäre andererseits.
Ethymologie: Als Kunstwort ist der Terminus »Kognisphäre« entstanden durch die Zusammenführung der Worte »Kognition« und »Sphäre«. In der akademischen Fachsprache wird das Wort »Sphäre« gebraucht, um zusammenhängende Phänomene auf einem hohen Abstraktionsniveau zusammenzufassen und eine übergeordnete Einteilung zu benennen. Das Wort »Sphäre« stammt vom altgriechischen Wort »sphaira« ab, dem die Bedeutung »Ball« beziehungsweise »Hülle« zukommt. Es ist über das lateinische Wort »sphaera« in die deutsche Sprache eingegangen. Das deutsche Wort »Kognition« ist lateinischen Ursprungs und geht zurück auf das lateinische Verb »cognoscere« mit der Bedeutung »erkennen«, »erfahren«. Das Wort Kognition wird im Sprachgebrauch mit unterschiedlichem Bedeutungsgehalt verwendet. Rekurriert wird hier auf seine weit gefasste Bedeutung im Sinne der Gesamtheit der Vorgänge der Informationsverarbeitung eines Menschen oder Lebewesens, sowie die diese Vorgänge ermöglichenden Fähigkeiten und ihre mentalen Ergebnisse. Dazu zählen lassen sich beispielsweise Aufmerksamkeit, Orientierung, Wahrnehmung, Introspektion, Erinnerung, Lernen, Kreativität, Imagination, Problemlösen, Planen, Argumentation. Die mentalen Ergebnisse umfassen Wissen, Einstellungen, Überzeugungen, Erwartungen, Willen. Die Kogniphäre sei an diesen weiten Begriff der Kognition anlehnend definiert als die Gesamtheit der Information, die sich im Rahmen kognitiver Vorgänge manifestiert.
Definition: Die »Kognisphäre« ist die Gesamtheit aller im Rahmen von kognitiven Vorgängen durch Lebewesen erfasste, gespeicherte und verarbeitete Information.
Adjektive: Zugehörigkeit zur Kognisphäre kann mit dem Adjektiv »kongisphäral« zum Ausdruck gebracht werden. Vollzieht sich ein Vorgang zur Gänze innerhalb der Kognisphäre, kann dies mit den Adjetiven »intrakognisphäral« oder »endokognisphäral« angezeigt werden. Mit den Adjektiven »extrakognisphäral« oder »exokognisphäral« dagegen wird festgehalten, dass ein Geschehen vollständig außerhalb der Kognisphäre vor sich geht. Beginnt beziehungsweise endet ein intersphäraler Vorgang in der Kognisphäre, so können die Adjektive »extrokognisphäral« beziehungsweise »introkongisphäral« eingesetzt werden. Liegen sowohl Beginn als auch Ende jenseits jedoch ein Mittelteil innerhalb der Kognisphäre so besteht ein »transkognisphäraler« Verlauf.